Interview mit Dr Juan Manuel Moreno, Labordirektor der Einheit für Reproduktionsmedizin UR Vistahermosa Alicante und Koordinator der Abteilung für Embryologie der Gruppe UR.
Was ist eine Blastozystenkultur?
Bei einer In-Vitro-Fertilisationsbehandlung (IVF) besteht die Blastozystenkultur darin, die Embryonen bis zum 5. oder 6. Tag ihrer Entwicklung im Embryologie-Labor zu überwachen, um den Embryo mit der größten Einnistungsfähigkeit für den Transfer in die Gebärmutter auszuwählen.
Warum wird sie verwendet?
Seit der ersten IVF-Schwangerschaft, die 1995 einer transferierten Blastozyste hervorging, hat die Reproduktionsbiomedizin ein zunehmendes Interesse an der Embryologie und Kultur von Blastozysten gezeigt, vor allem, weil der Transfer dieser Art von Embryonen nachweislich zu besseren Schwangerschafts- und Einnistungsraten führt.
In welchen Fällen ist es empfehlenswert?
Ich würde es immer empfehlen, aber es ist sehr wichtig, dass wir im Embryologie-Labor eine gute Samenprobe und eine ausreichende Anzahl und Qualität reifer Eizellen erhalten, die es uns ermöglichen, die notwendige Qualität zu erreichen, um eine Blastozystenkultur empfehlen zu können. Nur so kann dann größte Potenzial genutzt werden.
Welchen Vorteil hat das transferiren einer Balstozyte und in welchen Fällen wird sich dafür entscheiden?
Ein klarer Vorteil des Transfers eines Blastozyten ist die verbesserte Syncronization zwischen Gebärmutter und Embryo. Bei einer natürlichen Befruchtung, bewegt sich die befruchtet Eizelle durch die Eileiter und entwickelt sich vom Embryo bis zum Blastozyt bevor es die Gebärmutter erreicht. Daher ist es theroretisch, physiologisch zu früh Embryonen in vohrigen Stadien in die Nährstoffumgebung der Gebärmutter zu übertragen.
Ein weiteres Argument, das für die Blastozystenkultur spricht, ist das von Natur aus höhere Einnistungspotenzial im Vergleich zu Embryonen am 2. oder 3. Entwicklungstag. Es ist bekannt, dass ein großer Prozentsatz der an Tag 3 übertragenen morphologisch normalen Embryonen chromosomal abnormal ist, was zu einer erhöhten Rate von Implantationsfehlern oder Fehlgeburten beiträgt. Auch wenn der Blastozystentransfer keine Garantie für die Abwesenheit von Chromosomenanomalien bietet, so hat sich doch oft gezeigt, dass die Häufigkeit von Chromosomenanomalien zumindest um die Hälfte reduziert werden kann, wenn es uns gelingt, sie in diesem Stadium zu übertragen.
Gibt es irgendwelche Nachteile?
Natürlich, die Paare die sich für die Blastozystenkultur entscheiden haben eine höhre Anzahl an Transferausfällen oder weniger Möglichkeiten diese zu vitrifizieren, da viele im Embryologie-Labor entwickelten Embryonen dieses Stadium nicht überstehen.
Ist diese Art des Transfer zur Gewohnheit geworden oder gibt es weiterhin Tranfers am Tag 3?
Auch wenn es eine häufig verwendete Techink ist, trauen sich nicht alle Labore diese Art der Kuyltivierung zu empfehlen. Die Erfahrung der Embryologen, Qualitätskontrollen und verwendetetn Technologie sind die Faktoren die am Ende den Erfolg des Labors bestimmen.
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